Jahrestagung der GKJF 2020 – Abgesagt

Mitteilung des Vorstands:

Liebe Mitglieder der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung,

wir hoffen, Sie sind alle wohlauf.

Gerne hätten wir Sie auf der Jahrestagung der GKJF im Juni in Bonn begrüßt und hatten bislang gehofft, die Tagung könne wie geplant stattfinden. Aufgrund der weiteren Ausbreitung des Corona-Virus, hat sich die Lage inzwischen jedoch erheblich verschärft. Viele Universitäten genehmigen keine Dienstreisen mehr für das gesamte Sommersemester, so dass einige Referent*innen bereits absagen mussten. Infektionsschutz und Fürsorgepflicht gegenüber allen Beteiligten stehen an erster Stelle. Aus diesen Gründen haben wir uns entschieden, die Jahrestagung 2020 abzusagen. Eine Verlegung in den digitalen Raum scheint uns bei dieser Tagung, die sehr vom persönlichen Austausch lebt, keine Option zu sein. Selbstverständlich werden die Tagungsgebühren, die bereits von Ihnen überwiesen worden sind, zurückerstattet.

Wir prüfen nun die Möglichkeit, das Programm der Tagung auf das nächste Jahr, auf den geplanten Tagungstermin vom 3. bis 5. Juni in Königswinter (Arbeitnehmerzentrum AZK), zu verlegen und werden uns mit weiteren Informationen bei Ihnen melden.

Mit bedauernden, aber sehr herzlichen Grüßen und allen guten Wünschen für Ihre Gesundheit

Ute Dettmar, Ingrid Tomkowiak und Andre Kagelmann
(Vorstand der GKJF)

Das Programm und die Anmeldung sind da!

Für die GKJF Jahrestagung 2020 konnte ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt werden. Neben einer Bandbreite an interessanten Vorträgen wird Autor Nils Mohl Einblicke in die Rolle des städtischen Raumes in seinen Romanen geben. Jetzt anmelden.

Wir freuen uns!

Urban! Städtische Kulturen in Kinder- und Jugendmedien 

33. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung (GKJF)
11. bis 13. Juni 2020 im Gustav-Stresemann-Institut Bonn (GSI)

Die städtische Lebenswelt bildet in Geschichten für Kinder und Jugendliche heute eine selbstverständliche Kulisse. Als literarischer oder filmischer Handlungsraum hat sich die Stadt, vor allem die Großstadt, sowohl als Erscheinungsform als auch in der Deutung in Kinder- und Jugendmedien innerhalb von etwa 150 Jahren grundlegend gewandelt. Von einem rasant wachsenden, hektischen, lauten und verschmutzten Asphaltdschungel als Kontrastfolie zum vermeintlich heilen Landleben entwickelte sie sich, etwa in den klassischen Romanen der Weimarer Republik, zu einem von kindlichen Akteuren eroberten Eigenraum, zu einem sozialkritisch betrachteten Abenteuerspielplatz kultureller Diversität und zu einer konstruierten, modernen und innerhalb der Stadtgrenzen von (kulturellen) Gegensätzen bestimmten Lebenswelt, in der die heranwachsenden Protagonist*innen sich zurechtfinden müssen, die ihnen gesetzten Grenzen überschreiten und die von besorgten Erwachsenen vorgegebenen Deutungen unterlaufen. Ein nie da gewesenes Maß an Lern-, Konsum- und Freizeitmöglichkeiten wird von einhegenden Sicherheitsdispositiven begleitet, die kaum Raum lassen zum freien Spiel und zum Entdecken anderer Lebenswelten. Wenn es gerade nicht um eine utopische Rückkehr zur Natur geht, stellt sich die Frage, wofür das Urbane in Kinder- und Jugendmedien heute steht und wozu es einlädt.

Mögliche Themen beziehen sich auf gegenwärtige und historische Aspekte urbanen Lebens – immer mit Bezug auf Kinder- und Jugendmedien, auch als Gegenstand von Sachliteratur:

  • Urbanität in Metropole, Großstadt, Mittelstadt, Kleinstadt
  • Widersprüche urbanen Lebens
  • Stadt als Konstrukt
  • Kulturelle Diversität
  • Stadt als Raum von Kindheit und Adoleszenz
  • Handlungsraum Stadt und Genre (Urban Fantasy, Krimi, Thriller)
  • Stadt als Möglichkeitsraum, als hetero- oder dystoper Raum
  • Die Stadt als Ort von Mythen, Legenden und Geschichten
  • Natur in der Stadt (Urban Gardening, Bienen, Füchse)
  • Symptome der Gentrifizierung
  • Stadt als Ort von Protest
  • Reisen in die Stadt (Stadtreiseführer für Kinder)
  • Geographie der Literatur: ,wirkliche‘ Städte (Berlin, Venedig etc.) in der fiktionalen Literatur
  • Stadt-Land-Gegensätze / Stadt-Land-Beziehungen

Wir hoffen auf Ihr reges Interesse und bitten um Zusendung von Vortragsangeboten (von maximal 30 Minuten Dauer) bis zum 10.01.2020. 15.1. 2020.
Ihrem Vorschlag sollte ein kurzer Aufriss des Vortragsthemas beigefügt sein.

Bitte beachten Sie bei der Einreichung Ihrer Abstracts (von ca. 300 Wörtern) folgende Anforderungen:
Die Abstracts sollen in einer kurzen inhaltlichen Zusammenfassung den Bezug zu theoretischen Positionen herstellen sowie die Literatur und ggf. Primärquellen nennen, auf die sich der Vortrag stützt. Damit die Vorträge zu einem Programm im oben beschriebenen Sinn zusammengestellt werden können, sollte sich der geplante Vortrag einem der oben aufgelisteten Schwerpunkte zuordnen lassen.
Bitte senden Sie Ihre Vorschläge per E-Mail an: u.dettmar@em.uni-frankfurt.de